Rezension: Still Missing
Ein nicht endender Albtraum...
Heute stell ich Euch ein Buch vor, dass schon sehr lange in meinem SUB auf mich gewartet hat. Hm eigentlich
habe ich schon keinen SUB (Stapel ungelesener Bücher) mehr, es ist
schon mehr ein zweifaches RUB (Regal(e) ungelesener Bücher). Haha
ich weiß, ich bin schwach!
Inhalt:
Annie O`Sullivan ist eine recht
erfolgreiche Maklerin. Sie lebt ein gutes einfach Leben, hat einen
treuen Hund, eine etwas nervige Mutter und einen Freund. Ihren Job
liebt Sie, sie ist gut in dem was Sie tut und hat einen sehr
begehrten Auftrag an Land gezogen. Doch dann ändert sich Ihr Leben
schlagartig. Eigentlich begann alles an einem ganz normaler Tag, eine
ganz normale Hausbesichtigung, ein ganz normaler Kunde. Da war dieses
freundliche Lächeln...und im nächsten Moment kann sich die junge
Frau an nichts mehr erinnern. Betäubt und gefesselt bring Sie ihr
Peiniger in eine völlig von der Außenwelt isolierten Blockhütte,
mitten im Nirgendwo. Und es beginnt ein nicht enden wollender
Albtraum für Annie aus dem es keine Flucht zu geben scheint...
Die Autorin Chevy Stevens:
Chevy Stevens sagt über die Entstehung
dieser Story:„ Eines Tages war die entführte Annie O`Sullivan in
meinem Kopf. Ich musste Ihre Geschichte einfach aufschreiben, es war
wie eine Berufung für mich.“
Na da bin ich aber froh das Sie dieser
Berufung gefolgt ist und damit steh ich sicherlich nicht alleine da,
denn Ihr Debütroman wurde in über 30 Länder der Welt
veröffentlicht. Ich habe von Anfang an gedacht, das sich hinter dem
Namen Chevy Stevens ein Mann verbirgt und war doch einigermaßen
erstaunt das es sich hierbei um eine Autorin handelte. Ganz und gar
unglaublich wie diese Frau den Psychopath und das Martyrium Annies
beschreibt. Sie hatte mich von der ersten Seite an und das mit einem
wirklich cleveren Schachzug. Sie zäumt das Pferd quasi von hinten
auf. Denn wir begegnen Annie bei Ihren Therapeuten, hier versucht Sie
zum wiederholten Mal die Ereignisse zu verarbeiten. Das ist auch die
Perspektive die Frau Stevens gewählt hat um Ihre Geschichte zu
erzählen. Die Story besteht aus 26 „Sitzungen“ und nicht
Kapiteln in den nur die Hauptprotagonistin zu Wort kommt und uns Ihre
Geschichte erzählt. Die „Patientin“ Annie redet zynisch,
verbittert und völlig ungeschminkt über Ihr Leben nach dem
Martyrium über die Ereignisse selbst. So entstehen Seite für Seite
zwei gleich starke Geschichten für den Leser. Zum einen das von
Zwängen gesteuerte Leben eines Opfers, das eine solche Tat überlebt
und die Geschichte als solche, in der man glaubt das Ende vorher zu
sehen. Und doch gelingt es der Autorin immer wieder einen drauf zu
setzen. Dabei bleibt Ihre Sprache klar und der Leser kann, trotz der
verzweigten Story dem Ablauf problemlos folgen. Ein absolut
gelungenes Debüt und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten
Roman aus der Feder von Chevy Stevens: „Never Knowing“ der auch
schon in meinem Regal auf mich wartet.
Mein Eindruck:
Chevy Stevens ist mit Ihrem
Erstlingswerk ein wirklich rund herum guter, stimmiger Thriller
gelungen, der seinen Leser mit der ersten Seite abholt und nicht mehr
loslassen wird. Die Geschichte der nicht endenden, brutalen Qualen
von Annie selbst erzählen zu lassen, gibt dem Roman sehr viel mehr
Tiefe, als es ein Erzähler je vermitteln könnte. Dadurch das man
Annie auf Ihre Therapiesitzungen begleitet, ist der Leser ganz nah an
den Empfindungen der psychisch verletzten und stark traumatisierten
Hauptprotagonistin. Man kann sich der Intensität, die daraus
entsteht kaum entziehen. Auch wenn durch die Erzählweise klar ist
das Annie Ihrem Peiniger entkommen wird, bleibt die Geschichte
spannend und emotional. Schockierende Details und die Nähe zu dem
Opfer halten den Leser einfach gefangen. Obwohl man ja als Leser weiß
das Annie das alles Überlebt, birgt der Roman doch noch einige
Überraschungen und Frau Stevens beendet Ihre Story mit einem
Schluss, den man so nicht kommen sieht. Ich war absolut gefesselt und
sehr überrascht, das dieser Thriller aus der Feder einer Frau
gekommen ist.
Mein Fazit:
Was für ein Erstlingswerk! Also wenn
das Ihr Debüt war Frau Stevens dann bin ich mehr als nur etwas
neugierig auf ihren zweiten Thriller: „ Never Knowing“ Die
Geschichte war einfach rund und hat mich gefangen gehalten. Ich bin
wirklich begeistert von Ihrem Schachzug die Geschichte von hinten
aufzurollen und das Opfer selbst zu Wort kommen zu lassen. Natürlich
war damit einige Dinge von Beginn an vorher zu sehen, doch die
Autorin hatte immer noch eine Überraschung in der Hinterhand, ganz
abgesehen von dem Knall am Ende der Story. Leider habe ich den aber
gegen Ende kommen sehen, vielleicht weil ich einfach schon sehr viele
Thriller gelesen habe und es schwer ist mich mit den Abgründen der
menschlichen Seele zu schockieren. Daher gebe ich nur Neun Punkte,
aber mit Tendenz nach oben! Empfehlen kann ich das Buch aber ohne
Bedenken, ein wirklich außergewöhnlicher Debütroman, der einem
lange in Erinnerung bleibt.
Ich hoffe meine Rezension hat Euch gefallen.
Über Anregungen, Kommentare oder
Anmerkungen würde ich mich sehr freuen.
Eure Sandra
Oh, habe ich beide gelesen, superspannend, ich hoffe, es kommt bald ein drittes :-)
AntwortenLöschenJa wie du gelesen hast, hat mir ihr erster Thriller sehr gut gefallen und ich habe schon den zweiten aus dem Regal geholt...Sie hat echt was drauf wie es scheint!
AntwortenLöschenDanke für deinen Kommentar.
Sandra