Montag, 19. November 2012

Bua Boonmee: Miss Bangkok





Rezension: Miss Bangkok

DAS SOLLTEN ALLE FARANGS LESEN....




So nennt die thailändischen Prostituierten nämlich ihre Freier aus dem Ausland!! 

Inhalt: 
In diesem Buch erzählt Bua Boonmee ihre Lebensgeschichte.
Wie sie aufwächst,heiratet,Kinder bekommt und schließlich keinen anderen Ausweg sieht diese zu ernähren und so in dem Rotlichtviertel von Patpong in Bangkok ihren Körper verkauft. Sie erzählt von Leid und Scham,von Gewalt und Drogen,von Ekel und Angst. Aber auch von den,zugegebener maßen eher seltenen Momente des Glücks. 

Jahr für Jahr ziehen ganze Heerscharen von Touristen nach Thailand und wenn auch nicht alle als "Farangs" in die Rotlichtviertel gehen, ist die Menge derer die dort das Elend und die Armut der einheimischer Frauen zu ihren Gunsten nutzen aberwitzig hoch. Die wenigsten davon denken darüber nach warum diese Frauen dieser Arbeit nachgehen und wahrscheinlich interessiert es sie auch nicht. Genauso wenig möchten sie wissen was sie den Frauen in einem solchen Land antun, indem nicht so wichtig ist ob man reich ist oder arm, aber über allem steht „sein Gesicht zu wahren“.
Vielleicht reden sie sich noch ein das Sie den Frauen einen Gefallen tun, ihnen helfen in ihrem Elend. Gerade darum sollten all diese Freiern ( es sind nun mal meist Männer ), diese Lektüre einmal gelesen haben! 

Die Autorin:
Die Autorin schreibt in einem einfach, flüssigen Schreibstil und der Leser kann der Geschichte somit gut folgen. Er bekommt einen Einblick in das Leben der einfachen Thailänder und deren Werte und Ansichten über das Leben,Glück und die Art zu denken. Auch und ganz besonders über die "Farangs"! 
Man kann die Hoffnung, oder aber auch das völlige fehlen solcher in der Erzählung nachempfinden. Der Wunsch nach einem besseren Leben, oder aber die völlige Perspektivlosigkeit der einzelnen Frauen, machen dem Leser klar was es heißt auf diese Art und Weise seinen Lebensunterhalt zu bestreiten! Keine Sekunde kommt man in die Versuchung ein "Urteil" über die Frauen zu fällen,die in den meisten Fällen gezwungen sind sich zu prostituieren. Im Gegenteil,man schaut eher voller Abscheu auf die Gesellschaft und die Umstände die Bua Boonmee dazu getrieben haben. Auf ihre Eltern und ihren Ehemann und auf das Umfeld oder die Freier denen sie eine Illusion verkauft, einfach nur um ihre Kinder,ihre Familie und sich selbst mehr schlecht als Recht durch zu bringen! Die Autorin schafft es besonders gut diese Gefühle zu transportieren. Sie schreibt klar und ungeschminkt über ein wahres Schicksal, fremde Kulturen, Hoffnung und Gleichgültigkeit, ohne herablassend zu wirken. 

Mein Fazit
Ich hatte das Buch nach zwei Tagen durch. Es ist gut und flüssig geschrieben. Ich fühlte mich sofort von der Geschichte gefangen und konnte mich in die Protagonisten sehr leicht einfühlen. Ohne Überheblichkeit wird der Leser,wie ich finde, dazu angeregt über die Misstände, die zu diesem Schicksal geführt nachzudenken. 
Auch wenn der Name Bua Boonmee ein Pseudonym ist, vergisst man keine Sekunde, dass diese Geschichte gelebt wurde und noch wird. Tagtägliche Realität ist für Tausende Frauen in Thailand und anderswo auf der Welt. Und wenn es nur einen Freier darüber nachdenken lässt was er da gerade tut, finde ich hat sich das Buch schon gelohnt! Ich gebe dem Buch sehr gute 8 Punkte und kann Euch die Geschichte über ein wahres Schicksal guten Gewissens empfehlen.



Nachtrag
Pseudonym Bua Boonmee
Bua heißt übersetzt: Lotus 
Das ist die Blume die im größten Dreck wächst und zu einer wunderschönen Pflanze erblüht 
Boonmee bedeutet: Diejenige die Glück hat! 


Ich glaube das lasse ich einfach mal so stehen!!


Eure Sandra





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen