Rezension: Hello Kitty muss sterben
Alles andere als „Rosarot“
Inhalt:
Bei Fiona Yu, genannt Fi, handelt es
sich um eine hochintelligente junge Juristin, chinesischer Abstammung.
Dieser Abstammung verdankt sie auch ihre Unsicherheiten im Bezug auf
Ihre Sexualität und des „Frauseins“ im Allgemeinen. Ihre sehr
traditionellen Eltern wollen nur Ihr Bestes und das ist in Ihren
Augen ein guter chinesischer Ehemann. Sie erwarten von Fiona das Sie
sich in Ihre Rolle fügt. Eine gute, stumme, freundliche ergebene
Ehefrau soll Sie werden. Solche Frauen sind für Fi „Hello
Kittys“.Als Fiona Ihren alten Schulfreund wieder trifft, der ein
zweites Leben jenseits der Gesellschaft führt, verändert sich Ihr
Leben völlig. Gemeinsam übertreten die Beiden sämtliche Grenzen
und das dabei einige Menschen Ihr Leben lassen müssen gehört halt
einfach dazu...
Autorin:
Ihren Debüt beginnt Angela S.
Choi mit einem Satz, den der geneigte Leser sicher nach einem
überraschten Kopfschütteln ein weiteres mal lesen muss. „Es fing
alles mit einem fehlenden Jungfernhäutchen an.“ Dieser Satz weckt
nicht nur das Interesse der Leser, sonder lässt erkennen wie
rotzfrech der Schreibstil der Autorin ist. Keine Anspielung auf die
chinesischen Traditionen sind Ihr peinlich. Was um so interessanter
ist, wenn man bedenkt wie stark sich Ihr eigener Lebenslauf mit dem
Ihrer Protagonistin ähnelt. Ihr sarkastischer Humor wandelt oft in
einer harten Gratwanderung zum rabenschwarzen Humor. Einige Aussagen
Ihrer Protagonistin, zum Beispiel: „Jeder
muss mal sterben. Vor allem die Blonden und Hübschen.“ sind in
meinen Augen ein Beweis für den Mut der Autorin und Ihrem lockeren,
frechen Umgang mit der Sprache.
Mein
Eindruck:
Als
erstes muss ich einfach erwähnen, das ich das was ich bekommen habe,
nicht das war was mich das Äußere des Buches erwarten lies. Da
wären wir dann auch bei meinem nächsten Problem,: Was habe ich da
eigentlich bekommen?
Einen
Krimi ohne Kriminalisten, ohne Ermittlung? Eine Satire über
Traditionen, Konversionen, das Leben selbst? Frau Choi lässt mich
diesbezüglich verwirrt zurück. Aber ich muss sagen das ich diese
„rotzfreche“ Art geliebt habe. Dieser lockere Umgang mit der
Sprache und mit der Ihr eigenen Traditionen empfand ich als Gewinn.
Und meiner Meinung nach lebt das Buch genau davon. Auch wenn ich mich
nicht unbedingt zu den Freundes des schwarzen Humor zähle, fühlte
ich mich große Teile des Buches gut unterhalten. Aber das letzte
Drittel des Buches wiederholten sich die Muster und einen
Spannungsbogen vermisste ich vollkommen.
Fazit:
Für
ein Erstlingswerk traut sich Frau Choi wirklich was. Kompromissloser
Umgang mit der Sprache, Übertretung der Konversionen, schwarzer
Humor, Mord, Sex, Obsession all das bekommt der Leser geboten. Und
doch fehlt noch etwas. Mir persönlich fehlte es an Spannung für
einen guten Krimi und an Aussage für eine Satire. Aber ich halte die
Autorin für durchaus talentiert und mochte Ihren Schreibstiel
wirklich sehr. Aber leider störten mich die Wiederholungen am Ende
des Geschichte sehr. Doch sollte Angela S. Choi ein weiteres Buch
planen werde ich es mit Freude lesen. Für Ihr Erstlingswerk vergebe
ich sehr gute 7 Sterne, mit Tendenz nach Oben,
Danke
für Euer Interesse und über Kommentare und Anmerkungen würde ich
mich wirklich sehr freuen.
Eure
Sandra