Montag, 15. Oktober 2012

Chevy Stevens: Still Missing





Rezension: Still Missing



Ein nicht endender Albtraum...




Heute stell ich Euch ein Buch vor, dass schon sehr lange in meinem SUB auf mich gewartet hat. Hm eigentlich habe ich schon keinen SUB (Stapel ungelesener Bücher) mehr, es ist schon mehr ein zweifaches RUB (Regal(e) ungelesener Bücher). Haha ich weiß, ich bin schwach!


Inhalt:

Annie O`Sullivan ist eine recht erfolgreiche Maklerin. Sie lebt ein gutes einfach Leben, hat einen treuen Hund, eine etwas nervige Mutter und einen Freund. Ihren Job liebt Sie, sie ist gut in dem was Sie tut und hat einen sehr begehrten Auftrag an Land gezogen. Doch dann ändert sich Ihr Leben schlagartig. Eigentlich begann alles an einem ganz normaler Tag, eine ganz normale Hausbesichtigung, ein ganz normaler Kunde. Da war dieses freundliche Lächeln...und im nächsten Moment kann sich die junge Frau an nichts mehr erinnern. Betäubt und gefesselt bring Sie ihr Peiniger in eine völlig von der Außenwelt isolierten Blockhütte, mitten im Nirgendwo. Und es beginnt ein nicht enden wollender Albtraum für Annie aus dem es keine Flucht zu geben scheint...



Die Autorin Chevy Stevens:

Chevy Stevens sagt über die Entstehung dieser Story:„ Eines Tages war die entführte Annie O`Sullivan in meinem Kopf. Ich musste Ihre Geschichte einfach aufschreiben, es war wie eine Berufung für mich.“
Na da bin ich aber froh das Sie dieser Berufung gefolgt ist und damit steh ich sicherlich nicht alleine da, denn Ihr Debütroman wurde in über 30 Länder der Welt veröffentlicht. Ich habe von Anfang an gedacht, das sich hinter dem Namen Chevy Stevens ein Mann verbirgt und war doch einigermaßen erstaunt das es sich hierbei um eine Autorin handelte. Ganz und gar unglaublich wie diese Frau den Psychopath und das Martyrium Annies beschreibt. Sie hatte mich von der ersten Seite an und das mit einem wirklich cleveren Schachzug. Sie zäumt das Pferd quasi von hinten auf. Denn wir begegnen Annie bei Ihren Therapeuten, hier versucht Sie zum wiederholten Mal die Ereignisse zu verarbeiten. Das ist auch die Perspektive die Frau Stevens gewählt hat um Ihre Geschichte zu erzählen. Die Story besteht aus 26 „Sitzungen“ und nicht Kapiteln in den nur die Hauptprotagonistin zu Wort kommt und uns Ihre Geschichte erzählt. Die „Patientin“ Annie redet zynisch, verbittert und völlig ungeschminkt über Ihr Leben nach dem Martyrium über die Ereignisse selbst. So entstehen Seite für Seite zwei gleich starke Geschichten für den Leser. Zum einen das von Zwängen gesteuerte Leben eines Opfers, das eine solche Tat überlebt und die Geschichte als solche, in der man glaubt das Ende vorher zu sehen. Und doch gelingt es der Autorin immer wieder einen drauf zu setzen. Dabei bleibt Ihre Sprache klar und der Leser kann, trotz der verzweigten Story dem Ablauf problemlos folgen. Ein absolut gelungenes Debüt und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Roman aus der Feder von Chevy Stevens: „Never Knowing“ der auch schon in meinem Regal auf mich wartet.



Mein Eindruck:

Chevy Stevens ist mit Ihrem Erstlingswerk ein wirklich rund herum guter, stimmiger Thriller gelungen, der seinen Leser mit der ersten Seite abholt und nicht mehr loslassen wird. Die Geschichte der nicht endenden, brutalen Qualen von Annie selbst erzählen zu lassen, gibt dem Roman sehr viel mehr Tiefe, als es ein Erzähler je vermitteln könnte. Dadurch das man Annie auf Ihre Therapiesitzungen begleitet, ist der Leser ganz nah an den Empfindungen der psychisch verletzten und stark traumatisierten Hauptprotagonistin. Man kann sich der Intensität, die daraus entsteht kaum entziehen. Auch wenn durch die Erzählweise klar ist das Annie Ihrem Peiniger entkommen wird, bleibt die Geschichte spannend und emotional. Schockierende Details und die Nähe zu dem Opfer halten den Leser einfach gefangen. Obwohl man ja als Leser weiß das Annie das alles Überlebt, birgt der Roman doch noch einige Überraschungen und Frau Stevens beendet Ihre Story mit einem Schluss, den man so nicht kommen sieht. Ich war absolut gefesselt und sehr überrascht, das dieser Thriller aus der Feder einer Frau gekommen ist.




Mein Fazit:

Was für ein Erstlingswerk! Also wenn das Ihr Debüt war Frau Stevens dann bin ich mehr als nur etwas neugierig auf ihren zweiten Thriller: „ Never Knowing“ Die Geschichte war einfach rund und hat mich gefangen gehalten. Ich bin wirklich begeistert von Ihrem Schachzug die Geschichte von hinten aufzurollen und das Opfer selbst zu Wort kommen zu lassen. Natürlich war damit einige Dinge von Beginn an vorher zu sehen, doch die Autorin hatte immer noch eine Überraschung in der Hinterhand, ganz abgesehen von dem Knall am Ende der Story. Leider habe ich den aber gegen Ende kommen sehen, vielleicht weil ich einfach schon sehr viele Thriller gelesen habe und es schwer ist mich mit den Abgründen der menschlichen Seele zu schockieren. Daher gebe ich nur Neun Punkte, aber mit Tendenz nach oben! Empfehlen kann ich das Buch aber ohne Bedenken, ein wirklich außergewöhnlicher Debütroman, der einem lange in Erinnerung bleibt.



Ich hoffe meine Rezension hat Euch gefallen.
Über Anregungen, Kommentare oder Anmerkungen würde ich mich sehr freuen.


Eure Sandra


2 Kommentare:

  1. Oh, habe ich beide gelesen, superspannend, ich hoffe, es kommt bald ein drittes :-)

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  2. Ja wie du gelesen hast, hat mir ihr erster Thriller sehr gut gefallen und ich habe schon den zweiten aus dem Regal geholt...Sie hat echt was drauf wie es scheint!
    Danke für deinen Kommentar.
    Sandra

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