Rezension: Boese Tagebücher
Unaussprechlich peinlich!
Ein abgefahrener Rückblick in meine eigene Pubertät.
Inhalt:
Viel über den Inhalt des Buches möchte
ich eigentlich gar nicht schreiben, denn damit würde ich einfach
schon zu viele „Lacher“ vor wegnehmen. Doch soviel soll gesagt
sein im Wesentlichen handeln Ihre Tagebücher über Ihre Jugendzeit
in den 80 Jahren. Den verrückten, bunten, schrillen 80 Jahren. Und
jeder der diese Zeit mitgemacht hat, (dazu gehöre ich auch) erinnert
sich oft daran zurück. Bestimmt auch mal mit einem Kopfschütteln
über die Mode, die Musik oder die eigene Teenager zeit. Genau dahin
nimmt Frau Boes Ihre Leser mit zurück.
Sie berichtet von der ersten Liebe,
Ihrer erste Periode, den Jungs im allgemeinen und von
Modekatastrophen. Der erste Kuss, oder davon in welche Kategorien Sie
Ihre Eroberungen eingestuft hat. Vom ersten Alkohol auf einer Party
und dem „Hang over“ am Tag danach. Wir lesen also einfach ein
normales Tagebuch. Nein! Das ist es dann doch wieder nicht.
Denn Frau Boes ist keine ganz normale Frau und war das wohl auch
schon in jungen Jahren nicht wirklich. Wir lesen ein verrücktes
Stück Zeitgeschichte aus dem Blickwinkel einer Kabarettistin, welche
gesegnet ist mit einem wundervollen Humor.
Die Autorin:
Über Frau Boes viel zu erzählen spare ich mich hier mal ganz einfach. Entweder man mag Ihren Humor oder nicht, ein dazwischen kann ich mir kaum vorstellen. Doch es soll erwähnt werden, das Frau Boes uns hier einen Einblick in etwas sehr persönliches gewährt. Die Pubertät ist keine einfache Zeit und die meisten von uns erinnern sich sicher noch mit grauen an diesen Lebensabschnitt. Doch Mirja Boes geht noch einen Schritt weiter, denn das Buch beinhaltet eine Menge persönlicher Fotos, Zeichnungen und Abdrucke aus Ihren original Tagebüchern. Sie schreibt so wie wir Sie aus dem Fernseher kennen, leicht und locker, kompromisslos, schamlos und frei Schnauze. (was ich übrigens sehr schätze).
Mein Eindruck:
Mir persönlich gab Mirja Boes das
Gefühl, das eine „gute Freundin“ mich an Ihrem Leben, Ihren
kleinen und größeren Problemen teilhaben lässt. Die 80 Jahre waren
auch die Zeit meiner Jugend, ich trug ebenfalls türkisblaue
Wimperntusche, habe auch auf diese ominösen „Ja – Nein -
Vielleicht“ Zettelchen geantwortet. Ich war auf Stehbluespartys und
habe zu „Reality“ getanzt. Und genau darin liegt das Geheimnis
dieses Buches versteckt. Es hat einen wahnsinnig hohes
Identifikationspotenzial. Denn plötzlich, zwischen den Reihen hatte
ich vergessen, das ich Mirjas Aufzeichnungen las und ich fühlte
plötzlich wieder die Schulterpolster von damals....
Fazit:
Das es sich hierbei nicht um große Literatur handelt muss nicht erst erwähnt werden. Aber das sich der Leser wirklich gut unterhält und das noch umso mehr, wenn er nicht vergessen hat wie es so war damals in seiner Jugendzeit, möchte ich auf keinen Fall verschweigen. Ihr ganz und gar unverkrampfter Umgang mit der Sprache und nicht zuletzt mit Ihrer Sexualität tun dem Buch sehr gut. Sollte man selbst Teil der 80 Jahre gewesen sein, oder diese aus lebhaften Erzählungen kennen, nichts wie hin und das Buch besorgt.
Kleiner Zusatz:
Ich selbst bekam das Buch von meiner
besten Freundin geschenkt (dafür bedanke ich mich gerne hier nochmal
M.), weil Sie selbst Tränen gelacht hat über das Hörbuch, das von
Frau Boes selbst gelesen wird. Ich glaube in der Zwischenzeit hat Sie
es sicher schon an die 10 mal gehört und daher kann ich hier auch
gerne einen Hinweis auf die gute Hörbuch Version mit einpflegen. Ich
vertraue meiner Freundin da ganz. ;o)
Danke das Ihr mich besucht habt.
Über Kommentare, Eindrücke oder
Fragen würde ich mich sehr freuen.
Bis ganz Bald!
Eure Sandra
Ich habe es auch gelesen, es ist superlustig und uneingeschränkt zu empfehlen :-)
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